Aus dem Erinnern fürs Heute lernen!
Herbern (Quelle: WN, Isabel Schütte) – „Wir müssen heute sehr genau hinschauen und rechtzeitig immer dort eingreifen, wo soziale Ausgrenzung und Diskriminierung beginnt“, sagte Birgit Homann beim Gedenken an den Stolpersteinen, die für Familie Samson verlegt worden waren.
Am späten Nachmittag haben gestern die Mitglieder des SPD Ortsvereins den Opfern der Novemberpogrome in Herbern gedacht. Die Genossen versammelten sich am ehemaligen Haus der Familie Samson und haben als Zeichen der Erinnerung, die im Jahre 2013 verlegten Stolpersteine geputzt. Anschließend wurden Blumen und Kerzen an den Stolpersteinen zum Gedenken aller Opfer der Novemberpogrome niedergelegt.
„Die Stolpersteine erinnern alle vorbeigehenden Bürger an die Familie Samson und die an ihnen verübten Verbrechen. Diese Verbrechen bilden eines der dunkelsten Kapitel in unserer Gemeindegeschichten und es ist unsere Aufgabe diese Erinnerung wach zu halten. Wir müssen dafür sorgen, dass eine Wiederholung ausgeschlossen bleibt und gleichzeitig entschieden für Toleranz, Menschlichkeit und Frieden eintreten“, sagte SPD-Mitglied Birgit Homann. Kaya Homann und Wilfried Voß erinnerten ebenfalls an die Novemberpogrome.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde das Haus der Familie Samson angegriffen und beschädigt. Der damalige Sachschaden wurde von staatlicher Seite mit 3000 Reichsmark beziffert. „Die Pogrome und schließlich der Holocaust hatten eine Vorgeschichte in Deutschland. Es begann mit sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung. Wir müssen heute sehr genau hinschauen und rechtzeitig immer dort eingreifen, wo soziale Ausgrenzung und Diskriminierung beginnen“, sagte Homann abschließend.